Die Bewerberinnen und Bewerber müssen
- das 15. Lebensjahr vollendet haben,
- körperlich und geistig geeignet sein,
- aktive Mitglieder der Wasserwacht sein,
- die Ausbildung zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst erfolgreich abgeschlossen haben,
- eine Funkschulung entsprechend den Vorgaben des jeweiligen Landesverbandes erfolgreich abgeschlossen haben,
- die notwendigen Fortbildungen gemäß den Dienstvorschriften der Wasserwacht absolviert haben,
- über eine gültige AED-Rezertifizierung oder HLW-Rezertifizierung entsprechend den Vorgaben des jeweiligen Landesverbandes verfügen.
Die Ausbildung orientiert sich an aktuellen Leitlinien, Handlungsempfehlungen und Erkenntnissen aus Wasserrettung und Notfallmedizin. Es werden regionale und überregionale Standards für die komplexen Aufgabenbereiche der Wasserwacht gesetzt und trainiert.
Lernziele der Ausbildung zum Wasserretter:
Die oder die Auszubildende zum Wasserretter
- kennt regionale und überregionale Einsatzgrundlagen, Einsatztaktik und Sicherheitsaspekte im Wasserrettungsdienst und wendet diese an;
- kennt Organisations- und Führungsstrukturen im Wasserrettungsdienst der DRK Wasserwacht und wendet diese situationsgerecht an;
- kennt Möglichkeiten zur Personenrettung mit dem Motorrettungsboot sowie zur notfallmedizinischen
- Erstversorgung an Bord und wendet diese an;
- kennt Möglichkeiten zur einfachen Rettung und notfallmedizinischen Erstversorgung bei Tauchunfällen und wendet diese an;
- wendet Wissen und Können zu einfachen und komplexen Einsatzsituationen im regionalen und überregionalen Wasserrettungsdienst situationsgerecht an;
- hat eine Basis-Ausbildung Fließwasserrettung;
- kennt Möglichkeiten zur Erstversorgung in der Notfallmedizin und wendet diese an Prioritäten orientiert an;
- kann bei der erweiterten notfallmedizinischen Versorgung mitarbeiten und wendet Teamarbeit und Teamführung an.
Ein vollständiger Lehrgang "Wasserretter" ist in vier Module strukturiert und umfasst mindestens 64 Unterrichtseinheiten (UE). Er schließt mit der Prüfung zum "Wasserretter". Der Lehrgang muss von der durchführenden Gliederung innerhalb 365 Tagen (1 Jahr) abgeschlossen werden.
Themen und Inhalte richten sich nach dem jeweils gültigen Lehrplan. Die Inhalte der Module sind Pflichtinhalte und können durch regionale und lokale Inhalte ergänzt werden. Das Modul "Regionales Einsatztraining Wasserwacht" ist ein Wahlpflichtmodul. Jedes Modul beginnt mit einem Eingangstest und schließt mit einer theoretischen Lernerfolgskontrolle im Umfang von jeweils 10 Fragen. Die schriftliche Lernkontrolle gilt als Bestanden, wenn zwei Drittel der gestellten Fragen richtig beantwortet worden sind.
Die Prüfung wird durch die Gliederung durchgeführt, die auch die Ausbildung durchgeführt hat. Zur Prüfung wird zugelassen, wer die erfolgreiche Teilnahme an allen vier Modulen nachweisen kann.
Modul I "Basisausbildung Notfallmedizin Wasserwacht"
- Einsatzgrundlagen, Einsatztaktik und Sicherheitsaspekte
- Notfallbilder mit Leitsymptomen
- Grundlagen der Trauma-Erstversorgung
- sonstige Ursachen für Notfälle
- ergänzende Lernfelder: Schnittstelle Landrettungsdienst, Kinder-Notfalltraining Wasserwacht, erweiterte Diagnostik, Rettung und Transport
- Teamarbeit und Teamführung
- Dokumentation, Übergabe, Assistenzmaßnahmen nach regionalen und lokalen Standards
Dieses Modul kann durch andere notfallmedizinische Ausbildungen ersetzt werden, wenn diese den Umfang des Rahmenlehrplans für das Modul I der Wasserwacht gleich- oder höherwertig abbilden. Dies gilt insbesondere für die Sanitätsausbildung des Deutschen Roten Kreuzes.
Ist der Umfang des Rahmenlehrplans durch die anzuerkennende Ausbildung nicht vollumfänglich abgebildet, können die fehlenden Kenntnisse ggf. auch durch Ergänzungsausbildungen erlangt werden.
Modul II "Einsatztraining Wasserwacht"
- Einsatzgrundlagen und Sicherheitsaspekte,
- Persönliche Schutzausrüstung (PSA),
- Führungs-, Organisations- und Unterstellungsstrukturen in Wasserwacht und Wasserrettungsdienst,
- Rettung, Erstversorgung und Transport mit dem Motorrettungsboot (MRB),
- Rettung und Erstversorgung bei Tauchunfällen,
- Gerätekunde örtliche und überörtliche Ausrüstung,
- Spezielle Einsatzsituationen, komplexe Einsatzbilder, dynamische Einsatzbilder,
- Teamarbeit und Teamführung,
- Dokumentation, Übergabe, Zusammenarbeit mit Einheiten des Land- und Wasserrettungsdienstes.
Modul III "Basisausbildung Fließwasserrettung"
- Fließwasserrettung,
- Sicherheitshinweise,
- Schwimmen (aktiv und passiv) im fließenden Gewässer,
- Gerätekunde (Wurfretter, Leinen, Knoten),
- Kontaktrettung.
Modul IV "Regionales Einsatztraining Wasserwacht"
Berücksichtigung örtlicher und überörtlicher Besonderheiten wie zum Beispiel:
- Einsätze in der Schnelleinsatzgruppe (SEG)
- spezielles Rettungsmaterial,
- Hochwasser- und Katastrophenschutz-Einsätze,
- Technische Hilfeleistung bei Wasserfahrzeugen,
- Nachteinsätze,
- Zusatzqualifikation Fließwasserrettung,
- Vertiefung medizinischer Inhalte,
- Eisrettung,
- Vertiefung von Inhalten vorangegangener Module.
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