Am 7. Oktober 1973, mit der Fertigstellung der Grimmaer Schwimmhalle, fiel auch der Startschuss für die damalige Grundorganisation „Wasserrettungsdienst Grimma“, aus der die heutige DRK Wasserwacht Ortsgruppe Grimma hervorging. Geprägt von einer langen Geschichte mit vielen Erinnerungen, Meilensteinen und bewegender Momente, kann sich die Ortsgruppe heute auf eines berufen: Nie aufgegeben zu haben! Damals wie heute retten die ehrenamtlichen Helfer Personen aus Flüssen und Seen, bringen Kindern das Schwimmen bei und setzen ein Zeichen der Menschlichkeit.
„Möglich ist das nur mit der Tatkraft eines jeden einzeln, ist nur möglich durch euch! Menschen, die ihre Freizeit freiwillig und von Herzen geben. Getreu dem Motto Henry Dunants ‚Helfen, ohne zu fragen wem‘ für die Bedürfnisse hilfesuchender Menschen und auch anderer Einsatzkräfte einstehen.“, sagt Ortsgruppenleiter Nils Geldner in seiner Festrede, der rund 100 Mitglieder und Gäste folgten. Darunter auch der Grimmaer Oberbürgermeister Matthias Berger, DRK Vorständin Bettina Belkner, Präsident Ronny Fischer sowie die Kreisbereitschaftsleitung. Komplettiert wurde dies durch Vertreter der befreundeten Hilfsorganisationen von Feuerwehr und THW sowie des Patenkinderheimes in Seidewitz.
Unter der Federführung von Helfried Hummitzsch, der ebenfalls zu den Gästen zählte, sowie Helmut Siebler und Jürgen Marquardt, fanden sich im November 1972 Kinder und Jugendliche in der AG „Junge Rettungsschwimmer“ zusammen. Sie einte der Spaß am Schwimmsport und der Helfer-Gedanke Henry Dunants. Bis zur Fertigstellung der Grimmaer Schwimmhalle fuhren sie noch in das Westbad nach Leipzig/Lindenau oder in das Döbelner Stadtbad.
Schon bald nach der Gründung engagierten sich die Rettungsschwimmer an allen umliegenden Bädern und Seen in der Region und pflegten eine Patenschaft mit dem Kinderheim Seidewitz. Der Grimmaer Wasserrettungsdienst der DDR war aktiv und entwickelte sich stetig und konstant weiter. Die Wirren der Wendejahre stellte die Gemeinschaft vor neue Herausforderungen und die Mitgliederzahl brach massiv ein. Dank ihres langjährigen Ortsgruppenleiters Jürgen Heymann, der die verbliebenen Mitglieder zusammenhielt, wurde auch diese Hürde gemeistert und die Wasserwacht-Ortsgruppe wuchs, dank dieses Ankers erneut und er war auch Teil der neugegründeten Wasserwacht-Landesleitung Sachsen. Technische und Inhaltliche Unterstützung erhielten die Grimmaer Wasserretter auch durch geknüpfte Kontakte vom Bayerischen Roten Kreuz.
2016 wurde Jürgen Heymann jedoch abrupt aus der Mitte der Gemeinschaft gerissen und mit Nils Geldner, trat eine neue Generation in große Fußabdrücke. Um dem fast 40-jährigen Wirken für die Gemeinschaft zu angemessen zu würdigen und wertschätzend zu erinnern hatte die DRK Muldental Vorständin Bettina Belkner eine besondere Überraschung für die Mitglieder im Gepäck, darunter auch Heymanns Tochter. Das neu hergerichtete Gemeinschaftszentrum in Grimma wurde auf den Namen „Heymi“ getauft, was für sprachlose Gesichter sorgte. Dem folgte, in Form von anhaltendem Applaus, ein großes freudiges Dankeschön aller Mitglieder. Bereits zu Beginn überraschte sie die Mitglieder mit einem Zuschuss für die Neuanschaffung eines Einsatzbootes.
Gemeinsam mit dem Ortsgruppenleiter und Präsidenten nahm sie auch die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft vor. Unter anderem der 65-jährige Christoph Pirr, der seit 1973 mit dabei ist.*
Damals wie heute trainieren sie noch immer zur gleichen Zeit am Mittwochabend in der Schwimmhalle Grimma, aber die Aufgabengebiete sind breiter und die Anforderungen andere. „Es braucht auch weiterhin genau diese und weitere engagierte Menschen, die sich für die Gesellschaft mit Spaß am Sport, Freude am Helfen und im Sinne der Menschlichkeit einbringen.“, so Nils Geldner. „Hochmotiviert, professionell ausgebildet sind sie alle gemeinsam Garanten für die Sicherheit am Wasser!“